Läuft man momentan durch die Weinberge, sieht man häufig an Rebstöcken braune Plastikampullen hängen. Aber was sind das für Ampullen und wofür werden Sie eingesetzt?
Die Plastikampullen, auch Pheromone genannt, dienen der Schädlingsbekämpfung im Weinberg. In solchen Pheromonampullen befinden sich Duftstoffe, die die männlichen Traubenwickler ansprechen. Sowohl der bekreuzte wie auch der einbindige Traubenwickler-Mann wird durch die großflächig verteilten Duftnoten, die sich in den Pheromonen befinden, verwirrt. Der Überreiz an Duftnoten sorgt dafür, dass er das paarungsbereite Weibchen nicht aufspüren kann und sich somit nicht fortpflanzen kann. Die Verhinderung der Fortpflanzung im Weinberg ist immens wichtig, denn sollte es zu einem Paarungsakt der Traubenwickler kommen legt das Weibchen ihre Eier an den Rebstöcken ab. Da der Traubenwickler mehrmals im Jahr Schmetterlingsraupen hervorbringen kann haben sich die Larven der Jahreszeiten angepasst. Der Heuwurm bildet die erste Generation, er macht sich über Gescheine, die Fruchtansätze der Reben, her. Die zweite Generation, der Sauerwurm macht seinem Namen alle Ehre und stürzt sich direkt nach dem schlüpfen auf die unreifen, sauren Beeren. Im Spätjahr, pünktlich zur Ernte schlüpft der Süßwurm, der sich über reife Trauben freut und dafür sorgt, dass die Trauben von Pilzen und Schimmel befallen werden.
Durch das Einsetzen von Pheromonen kann auf chemische Insektizide gegen den Traubenwickler verzichten werden, damit trägt der Winzer aktiv zum Umweltschutz bei und schützt zeitgleich seine Trauben vor den Faltern. Mittlerweile wird diese biologische Art der Schädlingsbekämpfung seit über einem Jahrzehnt in Deutschland praktiziert.